Als Existenzgründer hat man gerne selbst die Fäden in der
Hand. Schließlich geht es um das „Baby“, die ureigene Geschäftsidee, den
Augenstern. Auch wenn es klischeehaft klingt, dieses Verhalten trifft auf viele
Gründer zu, die in meine Beratung kommen. Und das ist auch gut so – bis zu
einem gewissen Punkt. Wenn die Macht des Faktischen ihre Wirkung entfaltet,
dann nützen auch keine Pläne mehr, weder Plan A noch Plan B. Die Kunst ist, den
Zeitpunkt zu erkennen und sich zu arrangieren. Ansonsten verpulvert man
wertvolle Zeit wie Don Quichote und Sancho Pansa im Kampf gegen die Windmühlen.
Wenn etwas zu ändern
ist: Ändern. Sofort.
Wer die Fäden in der Hand hat, hat die Macht. Sie bestimmen,
wohin Ihr Unternehmen läuft. Sie bestimmen, wann Sie was zu welchem Preis
kaufen oder verkaufen. Wenn die Situation etwas komplexer wird und andere
Geschäftspartner mit im Boot sitzen, kommt es auf ihre Kommunikationsfähigkeiten
an. Was in der letzten Generation noch undenkbar war, nämlich ausschließliches
Kommunizieren auf schriftlichem Weg, ist für die jungen Wilden von heute an der
Tagesordnung. Sie suchen ihre Kunden online, machen online Angebote und chatten
virtuell. Das läuft ganz gut, aber richtig gut bezahlte Jobs gehen oft an
andere Firmen. Warum das so ist? Weil Sie es mit Menschen zu tun haben, die anders ticken, als Sie.
Alte Hasen vergeben
dicke Aufträge
Die alten Hasen sind nach wie vor am Markt, sie haben also
auch nach wie vor Einfluss auf das Marktgeschehen. Und nicht selten verwalten
sie fette Budgets. Was tun Sie also, wenn wir es mit so einem alten Hasen zu
tun haben, der vermutlich aus seiner Biografie heraus den persönlichen oder
zumindest telefonischen Kontakt bevorzugt? Erziehen Sie ihn um und zwingen ihn
in die Kommunikation per E-Mail, Skype oder Online-Chat? Ja, das können Sie
machen, vorausgesetzt Sie wollen kein Geschäft abschließen.
Sie können sich aber auch der Macht des Faktischen beugen
und in seine Welt einsteigen. Rufen Sie an. Fahren Sie hin. Sprechen Sie
persönlich. Und hinterlassen Sie einen guten Eindruck.
Persönlichkeit vor
virtueller Präsenz
Viele Auftraggeber schätzen trotz der raschen Entwicklung im
Online-Sektor nach wie vor, wenn sie die Menschen kennen, mit denen sie
arbeiten. Die persönliche Basis ist manchmal durch nichts zu ersetzen, insbesondere
dann, wenn finanziell lukrative Jobs vergeben werden. Sie haben die Zügel in
der Hand. Und wer einen Karren lenkt, der viel Umsatzvolumen transportiert,
sollte hoch genug sitzen, um das große Ganze im Blick zu behalten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen