In Deutschland liegt das Alter der meisten Existenzgründer
zwischen 25 und 44 Jahren. Wer älter ist, wagt selten den Schritt in die
Selbstständigkeit. Allerdings zeichnet sich eine steigende Tendenz ab. Grund hierfür
sind unter anderem die geburtenstarken Jahrgänge. Diese Generation drängt er im
Alter 45+ auf den Markt der Selbstständigkeit und auch Menschen über 55 machen
immerhin noch einen Anteil von 10 % am Gründungsgeschehen aus.
Gute Gründe für die
Selbständigkeit 45+
Die Gründe für einen späten Start dieser Selbständigkeit
sind vielfältig. Zum einen wollen viele Gründer – und das ist ganz unabhängig
vom Lebensalter - ihr eigener Herr sein.
Ebenfalls wichtig ist die Motivation, die gewachsene Berufserfahrung
weiterzugeben oder eine sehr ausgereifte Geschäftsidee endlich in die Tat
umzusetzen.
Ältere Gründer setzen überwiegend auf qualitativ hochwertige
Dienstleistungen und stellen ihre eigene Selbstverwirklichung ganz oben auf die
Liste.
Weniger groß ist die Gruppe derjenigen, die im Alter arbeitslos sind und aus dieser
Position heraus ihr Einkommen oder auch ihre Rente aufbessern wollen. Als Wiedereinstieg
in das Berufsleben allerdings wählen insbesondere Frauen nach der Babypause
und in Erziehungszeiten im Alter 45+ gerne den Weg in die späte Selbstständigkeit.
Ältere Gründerinnen und Gründer haben in der Tat einige
Vorteile.
- Sie können auf eine umfangreiche Lebenserfahrung zurückblicken,
- agieren aus einer gefestigten beruflichen Position heraus
- und verfügen meist über ein sehr gutes berufliches Netzwerk.
- Führungserfahrung hat sich über die Jahrzehnte entwickelt
- und auch die finanzielle Decke ist meist so sicher, dass Banken gerne finanzieren.
Probleme bei späten Gründungen
Die typischen Probleme bei der Gründung finden sich eher in
fehlendem Know-how nach längerer Berufspause oder im veralteten Wissen.
Besonders zu schaffen macht älteren Gründern die Zeitkomponente. Sie stehen im
Gegensatz zu den jungen Gründern meist in festen Familienverhältnissen und
haben dort eine Reihe von Verpflichtungen zu erfüllen. Die Selbstständigkeit
nimmt von dieser Zeit eine Menge weg. Zusätzlich kommt die Angst vor dem
Scheitern dazu. Wer spät scheitert, hat kaum noch die Möglichkeit, finanzielle
Tiefschläge langfristig auszugleichen.
Diesen speziellen Problemen kann man mit verschiedenen
Instrumenten begegnen. Zum einen gibt es eine besondere Gründungsfinanzierung
für Ältere, die den besonderen Umständen älterer Gründer Rechnung tragen. Zur
Absicherung der neuen beruflichen Situation sollten sich ältere Existenzgründer
besonders intensiv mit der Altersvorsorge, mit dem Pfändungsschutz sowie der
Wechselbeziehung zwischen Selbständigkeit und Rente beschäftigen. Eine
freiwillige Arbeitslosenversicherung ist überdies ebenfalls bedenkenswert.
www.grantconsult.de Tel.: 0211/7306
1900 info@grantconsult.de
Foto: Gabi Eder / pixelio.de
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