Dienstag, 1. Dezember 2015

Wie auch in schattigen Zeiten Solarstrom genutzt werden kann




Abbildung 1: Den Stromverbrauch zu senken 
ist nicht nur für den Geldbeutel, sondern auch 
für Mutter Erde immens wichtig.
Bereits seit 2013 werden Stromspeicher von staatlicher Seite gefördert. Bis zum September dieses Jahres konnte dank dieser Gelder der Bau von 14.000 Speichern realisiert werden. Dafür, dass das Förderprogramm um weitere drei Jahre verlängert wird, setzt sich nun der Bundesverband Solarwirtschaft ein. Verbesserte Förderbedingungen gelten inzwischen übrigens auch für energetische Haussanierungen.

Mit  den staatlichen Geldern kann zwar nur etwa ein Achtel der Gesamtkosten gedeckt werden. Dennoch sind die Experten der Meinung, dass das Projekt insgesamt finanziell umsetzbar ist. Nicht zuletzt, weil die Anschaffungskosten für Photovoltaik-Anlagen und entsprechende Speichersysteme stetig sinken. Jedoch könne das Ganze nur gestemmt werden, wenn die Politik die nötigen Rahmenbedingungen schaffe.

Warum weitere Stromspeicher installiert werden sollen


Abbildung 2: Photovoltaik sammelt Sonnenenergie und wandelt 
sie in nutzbaren Strom um. Die Investition rechnet sich.
Der Bundesverband Solar- wirtschaft nennt verschiedene Gründe, die für die Errichtung weiterer Stromspeicher sprechen. Zum einen wird darauf hingewiesen, dass dadurch die Menge des verwertbaren Solarstroms immens erhöht werden könne. Das Stromnetz in Deutschland sei so weit ausgebaut, dass es durchaus deutlich größere Mengen aufnehmen und weiterleiten könne. Hinzu kommt, dass laut Meinung der Experten der großflächige Bau neuer Leitungen in diesem Fall hinfällig wäre. Die zusätzlichen Leitungen dienen aktuell dazu, die Überschüsse an Solarstrom aufzufangen. Diese Aufgabe würden in Zukunft die modernen Stromspeicher übernehmen.

All diese Argumente klingen einleuchtend und sprechen für die Fortsetzung des Förderprogramms.

Strom aus Sonnenergie trotz Wolken – geht das?

Das Hauptargument ist jedoch noch ein anderes: die Versorgung mit sogenanntem grünen Strom wäre nicht mehr länger abhängig von meteorologischen Faktoren. Strom aus Solar- und Windkraftanlagen kann nur erzeugt werden, wenn die Sonne scheint bzw. der Wind weht. 

Allerdings gilt für Photovoltaikanlagen folgendes: In Abhängigkeit von der Bewölkung sind immer noch 20% (Regen und starke Bewölkung) bis 60% (mittlere Bewölkung) der Leistung möglich. Werden zusätzlich dazu Stromspeicher eingesetzt, kann der in (mehr oder weniger) sonnigen bzw. windigen Zeiten erzeugte Strom als Reserve zum Beispiel für die Nacht dienen.

Natürlich ist das Förderprogramm für Stromspeicher bei Weitem nicht der einzige Beitrag des Staates, der einen Anreiz zum Ausbau erneuerbarer Energieformen schaffen soll. Wer sich einen Überblick über alle in Deutschland abrufbaren Energie-Fördermittel machen möchte, sollte die BINE-Datenbank des Fachinformationszentrums mit Sitz in Karlsruhe nutzen. Für Privatpersonen relevante Informationen können dort sogar kostenlos eingeholt werden.

Bildquellen:
Bild 1: pixabay.com © Dieter (CC0 Public Domain)
Bild 2: pixabay.com © MariaGodfrida (CC0 Public Domain)

Dienstag, 17. November 2015

Immer weniger Investitionen im Sozialen Wohnungsbau


Bild 1: Heute Flüchtlingsauffangstation, morgen Studentenwohnheim?

Wenn Sie sich im sozialen Wohnungsbau engagieren, haben Sie vermutlich am eigenen Leib erfahren, dass die Baukosten in den letzten 5 Jahren um 36% angestiegen sind. Hinzu kommt, dass der Gesetzgeber zum Beispiel durch neue Energieregelungen teure Standards setzt - und das geht zu Ihren Lasten. Um staatliche Zuschüsse zu bekommen ist großer bürokratischer Aufwand nötig. Das ist kompliziert und überfordert viele. Außerdem sind die Mieten in entsprechenden Wohnungen gedeckelt. Die Folge: Immer weniger Investoren sind bereit, unter diesen Umständen zu investieren. Viele eigentlich investitionswillige Vermieter gehören dazu, und das obwohl die Zuschüsse für Energieeffizienzmaßnahmen gestiegen sind.

Sozialer Wohnungsbau mit Doppelwirkung

Bild 2: Was für die einen existenzielle Lebenskrise ist, ist für die anderen 
eine Investitionschance. Moralisch verwerflich oder wirtschaftlich sinnvoll?
Die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen steigt währenddessen immer weiter. Um sie auffangen zu können, muss in den kommenden Jahren viel mehr Geld in den Sozialen Wohnungsbau investiert werden. Wie das gehen kann, zeigen bereits Hamburg und Berlin. Dort entstehen zurzeit Flüchtlingsunterkünfte, die zukünftig an Studenten vermietet werden könnten. Da die Nachfrage für günstigen Wohnraum in Städten steigt, mag diese geplante Doppelnutzung durchaus sinnvoll sein.


Die momentane öffentliche Debatte um die Unterbringung von Geringverdienern und Flüchtlingen ist bestimmt nicht an Ihnen vorbei gegangen. Forderungen nach einem Eingreifen der Städte selbst sind jedoch umstritten.


Die Rolle der Kommunen

Möglicherweise könnten aber Kommunen günstige Baugrundstücke zur Verfügung stellen. Auf diesen soll dann eine Mischung aus frei finanzierten und sozialen Wohnungen entstehen. Viele gute Nachbarschaften haben sich bereits durch eine ähnliche Mischung entwickelt. Und es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit auch zukünftig zu ähnlichen Entwicklungen kommen wird. Für einige Gesellschaften und Investoren kann das ein interessanter Ansatz sein. Sie wollen zwar Geld in den Bau investieren, aber Grundstücke sind oft zu teuer oder nicht gut geeignet. Auf jeden Fall bedarf es jetzt schneller Lösungen damit der Konkurrenzkampf um bezahlbare Wohnungen nicht noch weiter eskaliert.


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