Dienstag, 17. November 2015

Immer weniger Investitionen im Sozialen Wohnungsbau


Bild 1: Heute Flüchtlingsauffangstation, morgen Studentenwohnheim?

Wenn Sie sich im sozialen Wohnungsbau engagieren, haben Sie vermutlich am eigenen Leib erfahren, dass die Baukosten in den letzten 5 Jahren um 36% angestiegen sind. Hinzu kommt, dass der Gesetzgeber zum Beispiel durch neue Energieregelungen teure Standards setzt - und das geht zu Ihren Lasten. Um staatliche Zuschüsse zu bekommen ist großer bürokratischer Aufwand nötig. Das ist kompliziert und überfordert viele. Außerdem sind die Mieten in entsprechenden Wohnungen gedeckelt. Die Folge: Immer weniger Investoren sind bereit, unter diesen Umständen zu investieren. Viele eigentlich investitionswillige Vermieter gehören dazu, und das obwohl die Zuschüsse für Energieeffizienzmaßnahmen gestiegen sind.

Sozialer Wohnungsbau mit Doppelwirkung

Bild 2: Was für die einen existenzielle Lebenskrise ist, ist für die anderen 
eine Investitionschance. Moralisch verwerflich oder wirtschaftlich sinnvoll?
Die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen steigt währenddessen immer weiter. Um sie auffangen zu können, muss in den kommenden Jahren viel mehr Geld in den Sozialen Wohnungsbau investiert werden. Wie das gehen kann, zeigen bereits Hamburg und Berlin. Dort entstehen zurzeit Flüchtlingsunterkünfte, die zukünftig an Studenten vermietet werden könnten. Da die Nachfrage für günstigen Wohnraum in Städten steigt, mag diese geplante Doppelnutzung durchaus sinnvoll sein.


Die momentane öffentliche Debatte um die Unterbringung von Geringverdienern und Flüchtlingen ist bestimmt nicht an Ihnen vorbei gegangen. Forderungen nach einem Eingreifen der Städte selbst sind jedoch umstritten.


Die Rolle der Kommunen

Möglicherweise könnten aber Kommunen günstige Baugrundstücke zur Verfügung stellen. Auf diesen soll dann eine Mischung aus frei finanzierten und sozialen Wohnungen entstehen. Viele gute Nachbarschaften haben sich bereits durch eine ähnliche Mischung entwickelt. Und es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit auch zukünftig zu ähnlichen Entwicklungen kommen wird. Für einige Gesellschaften und Investoren kann das ein interessanter Ansatz sein. Sie wollen zwar Geld in den Bau investieren, aber Grundstücke sind oft zu teuer oder nicht gut geeignet. Auf jeden Fall bedarf es jetzt schneller Lösungen damit der Konkurrenzkampf um bezahlbare Wohnungen nicht noch weiter eskaliert.


Bild: pixabay.com © WikimediaImages (CC0 Public Domain)
Bild 2: pixabay.com © geralt (CC0 Public Domain)

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