Wer viel arbeitet hat naturgemäß wenig Zeit.
Oder?
Wer viel arbeitet, hat
genauso viel Zeit, wie jeder andere auch. Zeit ist Geld, Zeit ist kostbar und verlorene Zeit ist unwiderbringlich. Darum ist es so wichtig, ihr ein Mindesmaß an Aufmerksamkeit zu schenken. Die Arbeitswelt verlangt permanente
Erreichbarkeit (wirklich?), so gut wie jeder hat ein Mobiltelefon, ruft von unterwegs Mails
ab und beantwortet sie schnell im Vorbeigehen. Technische Geräte, die
eigentlich zu Zeitersparnis führen sollten, sorgen jetzt dafür, dass wir noch
mehr in noch weniger Zeit erledigen (können). Welche Qualität die Arbeitsleistung
hat, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Darüber hinaus sind die
Kenntnisse um ganz grundlegende Dinge, wie Zeit- und Organisationsmanagement nicht
so rasant angewachsen, wie das Wissen um Twitter, Tablett-PCs, Smartphones
& Co. Und so brennt die Kerze, respektive das Nervenkostüm, leicht an zwei Enden.
Besonders bei Existenzgründern
verbreitet ist das Phänomen, dass die Woche sieben (Arbeits-) Tage hat, dass
auch sonntags Meetings angesetzt, Mails geschrieben und Termine wenigstens zum
Mittagessen vereinbart werden. Und trotzdem reicht die Zeit augenscheinlich
nicht. Auch nicht dazu, die Zeit gezielt zu planen. Eine Binsenweisheit ist,
dass es gerade bei extrem vollen Kalendern lohnenswert (und
gesundheitsfördernd!) ist, die Zeiten, und dazu gehören Arbeitszeit und Freizeit, besonders
sorgfältig und überlegt zu planen.
Grundsätzlich sei gesagt, dass es
immer wieder Phasen geben kann, in denen das oben beschriebene Szenario zum
Alltag gehört. Wenn das jedoch zum Dauerzustand wird und die freie Zeit als
Belastung empfunden wird, weil man mit sich nichts anzufangen weiß, dann ist
ein Stresslevel erreicht, das mit Sicherheit ungesund ist. Es geht schneller,
als man denkt: die Stressfalle schnappt zu, und das nicht selten unbemerkt. Hier
ein kurzer Test, um herauszufinden, ob Sie schon gestresst sind oder Privates
und Berufliches in einer guten Balance halten:
1. Können
Sie berufliche Sorgen abschalten, wenn Sie Feierabend haben?
2. Treffen
Sie regelmäßig Freunde und Familie?
3. Gönnen
Sie sich bewusst Auszeiten?
4. Sind
morgens die ersten Gedanken nicht
bei der Arbeit, sondern bei anderen Dingen?
5. Sprechen
Sie mit Freunden und Bekannten überwiegend über Privates und nicht hauptsächlich über Ihren Job?
Wenn Sie mehr als 2 Fragen mit nein
beantwortet haben, befinden Sie sich auf dem besten Weg in die Stressfalle.
Wenn die einmal zugeschnappt ist und die Tage endlos vollgestopft sind mit
Terminen, Telefonaten, Meetings und anderen Verpflichtungen, dann wird es immer
schwieriger, das Stresslevel zu senken.
Hier sind zwei statistische
Wahrheiten, die sich mit dem Thema Zeitplanung und Arbeitsleistung beschäftigen.
Die Daten stammen aus Betrieben, die ich im Rahmen von Coachings und Beratungen
über die Jahre gesammelt und ausgewertet habe:
- Im Rahmen eines gezielt geplanten Arbeitsalltags sind durchschnittlich 65-80% abrechenbare Leistungen üblich.
- Im Rahmen eines ungeplanten Arbeitsalltags sind 30-50% abrechenbare Leistungen üblich.
Alleine diese Zahlen sind Ansporn
genug für mich, regelmäßig flexible Jahresplanungen vorzunehmen und diese
konsequent auf Monate, Wochen und Tage herunter zu brechen. Ein gut
organisierter Schreibtisch, eine funktionierende Ablagestruktur und eine
schlanke Verwaltung sind dabei meine 3 Hauptschlüssel, die die Stressfalle erst
gar nicht zuschnappen lassen.
Natürlich ist jeder
Geschäftsalltag anders und jeder Unternehmer hat eine andere Arbeitsweise. Wenn
Sie sich etwas gönnen wollen, dann nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Zeitplanung
zu strukturieren. Es gibt eine Flut von Fachbüchern dazu, die Sie lesen können.
Und wenn Sie dazu keine Zeit haben: Eine individuelle Beratung zum Thema Zeit-
und Organisation kann dabei helfen, in kurzer Zeit eine maßgeschneiderte Lösung
zu entwerfen.
Förderungen
Mit dem Unternehmerzuschuss des
Bundesamtes für Wirtschaft- und Ausfuhrkontrolle sind für Unternehmen, die
mindestens 1 Jahr am Markt sind, Beratungsleistungen zum Thema
Organisationsberatung 50-75% förderfähig. Für Existenzgründer und Unternehmen
bis zum 5 Jahr kann ein vergleichbarer Zuschuss (50% - 75% sind üblich, bis 90% werden bei Gründungen aus
der Arbeitslosigkeit heraus bezuschusst) über das Kfw-Gründercoaching beantragt werden. Schauen
Sie z.B. in die Beraterdatenbank der Kfw und finden Sie einen Berater Ihrer Wahl in
Ihrer Nähe.
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